Trockene Augen Behandlung München

Chronische Blepharitis

Trockene Augen haben bei über 80% der Betroffenen als Hauptursache eine Blepharitis - eine chronische Lidrandentzündung.
Die Talgdrüsen am Lidrand bilden ein schützendes, fettiges Sekret. Das hindert den wässrigen Teil des Tränenfilms am Verdunsten. Sind diese Lidranddrüsen (Meibom-Drüsen) chronisch entzündet, können sie verstopfen und produzieren zu wenig Sekret. Die Folge: der Tränenfilm wird instabil, die Augen brennen, tränen, sind ständig gereizt und die Augenlider können sich entzünden. Oft stecken Krankheitserreger wie Bakterien und Hautmilben dahinter.

Demodex-Milben

Eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Blepharitis, die zu Trockenen Augen führt, ist ein Milben-Befall der Wimpernwurzel und der Lidranddrüsen. Am weitesten verbreitet ist der Befall mit einer speziellen Hausstaub-Milbe mit dem Namen “Demodex”. Bei älteren Menschen kommt das häufiger vor als bei jungen.
Oft entwickeln die Betroffenen auch eine Hausstaub-Allergie.
Hier kann neben hygienischen Maßnahmen (Einfrieren des Kissens und der Decke; Vermeidung von direktem Kontakt der Augen oder des Bettes mit Haustieren) eine Abtötung der Milben durch eine spezielle Lichtpulstherapie (IPL) am Lidrand helfen. 

Kontaktlinsen-Unverträglichkeit

Weiche Kontaktlinsen enthalten Silikon-Derivate. Diese können zu einer chronischen allergischen Reaktion der Bindehaut führen, die sich langsam entwickelt und i.d.R. nach etwa 5 Jahren dauerhaftem Kontaktlinsen-Tragen entsteht. Typischerweise bemerkt man, dass man ohne Kontaktlinsen in den Augen mehr Beschwerden hat als mit Kontaktlinsen im Auge. Die Kontaktlinse ersetzt dabei “mechanisch” einen Teil des Tränenfilms und kaschiert somit die Probleme, die sie selbst produziert.
Wenn aber die allergische Reaktion immer weiter geht, führt sie irgendwann zu einem chronischen Trockenen Auge. Dann wird die Kontaktlinse auch nicht mehr toleriert. Eine Umstellung auf harte (formstabile) Kontaktlinsen gelingt in dieser Phase i.d.R. auch nicht mehr, da nicht genug Tränenfilm vorhanden ist. Auch eine Laserkorrektur (Augenlasern) ist hier keine gute Lösung wegen der bereits vorhandenen Trockenen Augen. Mögliche Lösungen sind das Tragen einer Brille oder implantierbare Linsen (ICL), die auch bei Trockenen Augen implantiert werden können.

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Rosazea und Neurodermitis

Rosazea und Neurodermitis sind zwei Hauterkrankungen, die oft mit chronischen Lidrandentzündungen einhergehen. Bei beiden Erkrankungen ist die Einbindung des Hautarztes zur Behandlung der Hauterkrankung unerlässlich. Lokal am Auge können besonders bei Rosazea mit der IPL-Lichttherapie sehr gute Therapieerfolge erzielt werden.

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Hormonelle Veränderungen

Ein weiterer häufiger Grund, warum Trockene Augen entstehen können, ist eine Veränderung im Hormonhaushalt. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen. 

Bei Männern
Das Sexualhormon Testosteron beeinflusst im wesentlichen Maße die Produktion des Tränenfilms. Es wirkt sich direkt auf die Bildung der Tränenflüssigkeit aus, indem es die Produktion steigert. Wird aber im Alter weniger Testosteron produziert, verringert sich auch die Tränenflüssigkeit. Auch die Meibom-Drüsen, die den fettigen Anteil des Tränenfilms produzieren, hängen mit der Testosteronausschüttung zusammen. Somit wird auch deren Funktion geschwächt, wenn weniger Testosteron ausgeschüttet wird. Die Folge sind Trockene Augen. Auch bei Menschen mit angeborenem Testosteronmangel ist der Zusammenhang mit Trockenen Augen nachgewiesen worden.

Bei Frauen
Auch das weibliche Geschlechtshormon steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Produktion des Tränenfilms. Beginnt bei Frauen das Klimakterium (Wechseljahre), sinkt durch die hormonelle Umstellung die Östrogenproduktion. Eine Auswirkung ist unter anderem, dass die Haut trockener und dünner wird und die Schleimhäute austrocknen. Das macht sich sehr oft auch durch Trockene Augen bemerkbar. Genau wie bei Männern ein Mangel an Testosteron, hat eine verringerte Östrogen-Ausschüttung Einfluß auf die Produktion der Tränenflüssigkeit. Außerdem verändert sich die Zusammensetzung und die Qualität des Tränenfilms. Wenn die fettige Schicht der Meibom-Drüsen nicht mehr stabil genug ist, kann die verbleibende Tränenflüssigkeit nicht mehr richtig geschützt werden und verdunstet schneller.

Äußere Einflüsse 

Darunter fallen verschiedene Auslöser, die temporär oder über einen längeren Zeitraum der Grund für die Entstehung Trockener Augen sein können.

Trockene Büroluft und Bildschirmarbeit
Mangelndes Blinzeln vor dem  Bildschirm kann zur Verstopfung der Lidranddrüsen führen, was wiederum eine Störung des Tränenfilms nach sich ziehen kann.

Medikamentöse Nebenwirkungen
Alle Medikamente die in die Regelkreise des Nervensystems eingreifen, können auch zu Trockenen Augen führen. Hierzu gehören z.B. Antidepressiva, Neuroleptika, Betablocker und Urologika. Hier ist es hilfreich zu erfahren, ob die Symptome des Trockenen Auges im zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn der Einnahme der Medikamente standen.

Allergien gegen Umwelteinflüsse
Durch eine Reizung über einen längeren Zeitraum, z.B. durch Pollen / Rauch / Staub, kann es zu einer chronischen Bindehautentzündung und Trockenen Augen kommen.

Ihre Expertin für Trockene Augen

Frau Dr. med. Nicole Merté-Golsch

• Druckgefühl
  Das kommt besonders bei einem Mangel am wässrigen Anteil des Tränenfilms vor. Hier helfen i.d.R. befeuchtende Tropfen. Diese Tropfen sind rezeptfrei in der Apotheke zu bekommen
   
• Juckende Augen
  Trockene Augen jucken sehr häufig. Es handelt sich hier um eine natürliche Reaktion. Reibt man die Augen, drückt man dabei unwillkürlich auf die Lidranddrüsen, die dadurch mehr Sekret abgeben. Damit hilft sich das Auge selbst. Auch hier kann man mit benetzenden Tropfen ganz gut weiterhelfen. Halten die juckenden Augen länger an, muss man ggf. eine allergische Ursache für den Juckreiz überprüfen und diese gezielt behandeln.
   
• Juckende Augenlider
  Auch das kann ein Symptom bei Trockenen Augen sein. Oft liegt in solchen Fällen aber eine Allergie als Ursache vor, die aufgrund der ausgelösten Entzündung auch zu Trockenen Augen führen kann. Helfen können hier antiallergische Augentropfen. In Deutschland sind die meisten antiallergischen Augentropfen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Solange aber die Lidränder gereizt sind, arbeiten die Lidranddrüsen nicht richtig. Deshalb sollte man auch das Sekret der Lidranddrüsen ergänzen. Hierfür sind (rezeptfreie) Augensprays geeignet, die neben Vitaminen ähnliche Pflegelipide enthalten, wie sie auch im natürlichen Tränenfilm vorkommen.

• Brennende Augen
  Das Brennen weist bereits auf eine Reizung der Bindehaut hin. Hier helfen neben der Benetzung auch entzündungslindernde Substanzen (z.B. rezeptfreie, befeuchtende Augentropfen mit pflanzlichen Augentrost-Extrakt). Wenn das Brennen länger anhält und auf diese Basis-Therapie nicht anspricht, müssen eine augenärztliche Untersuchung und eine gezielte Therapie mit rezeptpflichtigen Medikamenten erfolgen.
   
• Rote Augen
  Dies spricht bereits für eine Entzündung des Auges und der Lidränder. Auch hier ist die Basis-Therapie mit befeuchtenden Augentropfen unerlässlich. Es müssen aber andere Ursachen für die Entzündung wie allergische Reaktionen (z.B. auf Pollen, Staub, Milben oder Kontaktlinsen) ausgeschlossen bzw. gezielt therapiert werden.
   
• Tränende Augen
  Fehlt die oberste Schicht des Tränenfilms, weil sie von den entzündeten Lidranddrüsen nicht richtig gebildet wird, wird der Tränenfilm instabil. Die Folge ist ein Tränenträufeln, das besonders bei Kälte, Wind oder auch schon beim Lachen auftritt. Eine Unterfunktion der Lidranddrüsen ist die Ursache von mehr als 80% der chronisch Trockenen Augen. Diese Lidrandentzündung, medizinisch als Blepharitis bezeichnet, ist eine chronische Entzündung, die man gezielt behandeln muss. Die Lichtpulstherapie (IPL) zählt zu einer der erfolgreichsten Therapien der chronischen Blepharitis und somit des Trockenen Auges.

Um die genaue Ursache für trockene Augen zu finden, ist eine eingehende Untersuchung notwendig. 
HINWEIS: Bei Ihrer Erstberatung wird eine spezielle Untersuchung des Tränenfilms mit dem innovativen LacryDiag System durchgeführt. Die Kosten dafür betragen gemäß GOÄ ca. 90 €. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen diese Behandlungskosten nicht.

Eine Behandlungssequenz umfasst in der Regel 4 Sitzungen. Jede Behandlungssitzung dauert ca. 30-45 Minuten mit anschließender Lidrandmassage der Lidranddrüsen. Die nächste Behandlung erfolgt frühestens 4 Wochen später.

Die IPL-Lichttherapie kann bei erfolgreicher Anwendung langfristig die Verwendung von Augentropfen und Salben reduzieren, die Ursachen Trockener Augen beheben und die Heilung wesentlich beschleunigen. Damit kann sie Beschwerden nachhaltig lindern und Behandlungskosten für Augentropfen und Salben einsparen.

HINWEIS: gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten einer IPL-Therapie nicht. Private Versicherungen erstatten in der Regel die Behandlungskosten.

Bei der IPL-Lichttherapie wird mit Hilfe einer Xenon-Lichtquelle die Lichtenergie direkt in die Hautschichten abgegeben. Dies führt unmittelbar zu einer Erwärmung und Mehrdurchblutung der Haut und regt viele biochemische Vorgänge an, die man therapeutisch steuern und nutzen kann.

Durch die Dauer der Energiepulse, die gewählte Lichtfrequenz und durch das Applikationsprofil der Lichtbestrahlung können die gewünschten Effekte angeregt, verstärkt oder abgeschwächt werden.

IPL-Lichttherapie in der Augenheilkunde
Im Jahre 2001 machte der US-amerikanische Augenarzt Dr. Toyos die Entdeckung, dass bei Patienten und Patientinnen mit einer kosmetischen IPL-Behandlung eine deutlich verbesserte Funktion der Lidranddrüsen festzustellen war. Sie hatten nach der IPL-Behandlung kaum noch trockene und brennende Augen.
Am meisten profitierten Betroffene mit einem sog. Rosazea-Hauttyp mit chronischer Lidranddrüsenunterfunktion. Ab 2001 untersuchte Dr. Toyos zusammen mit einer Initiative des US-amerikanischen Berufsverbandes der Augenärzte die Zusammenhänge zwischen den Lichtimpulsen und der Funktion der Lidranddrüsen.

Folgende Wirkungen konnten im Rahmen von Studien zur IPL-Lichttherapie nachgewiesen werden:

• Verbesserung der Hautflora
  IPL tötet schädliche Hautbakterien und Demodex-Milben ab, die häufig für chronische Entzündungen am Lidrand verantwortlich sind.
• Verbesserung der Durchblutung
  IPL verschließt kleine Besenreisergefäße und führt so zu einer effektiveren Durchblutung der Lidranddrüsen und des Bindegewebes. Dadurch kann sich auch das Hautbild verbessern.
• Photomodulation des Stoffwechsels
  Die Lichtenergie führt zur Anregung von Stoffwechselvorgängen in den Haut- und Liddrüsen. Die Haut produziert mehr natürliche Entzündungshemmer wie Interleukin-10, TGF-ß. So können entzündliche Prozesse vom Körper selbst in Schach gehalten werden und die Funktion der Lidranddrüsen normalisiert sich. Photomodulation ist sozusagen eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe“ des Körpers.

Alle diese von Dr. Toyos beschriebenen Mechanismen führen zu einer Abnahme der chronischen Entzündung der Lidranddrüsen und so zu einer nachhaltigen Verbesserung der Qualität des Tränenfilms.

• Wässriger Anteil (Tränenminiskusmessung)
  Die wässrige Schicht bildet den größten Anteil im Tränenfilm und wird überwiegend von den Tränendrüsen gebildet. Des Weiteren enthält sie viele Nährstoffe für die Hornhaut. Die Tränenmeniskusmessung gibt Auskunft über die quantitative Beschaffenheit der wässrigen Schicht
• Oberflächenspannungsmessung (Interferometrie)
  Die Lipidschicht ist der äußere Teil des Tränenfilms. Diese fettige Schicht wird von den Meibom-Drüsen gebildet. Durch die Oberflächenspannungsmessung kann die Beschaffenheit dieser Schicht analysiert werden
• Oberflächenverteilungsdarstellung
  Diese erlaubt eine genaue Diagnose über die Beschaffenheit der Tränenfilm-Oberfläche

• Anzahl und Länge der Meibom-Drüsen (Infrarot-Meibographie)
  Durch diese Darstellung kann die Qualität der Meibom-Drüsen sichtbar gemacht und eventuelle Dysfunktionen erkannt werden
• Lipidfilmanalyse
  Die genaue Zusammensetzung der Lipidschicht kann eine eventuelle Fehlfunktion der Drüsen sichtbar machen
• Lidrandanalyse
  Die genaue Betrachtung der Lidränder zeigt die Beschaffenheit der Meibom-Drüsen
• Bei Bedarf: Osmolaritätsmessung der Tränen
  Dieser Test erlaubt eine Untersuchung der Beschaffenheit des Tränenfilms.

Vor jeder Behandlung muss die Haut im Gesicht gründlich abgeschminkt und mit Wasser und Seife gereinigt werden. Es dürfen keine Reste von Make-up oder Schminke auf Haut, Augen und Wimpern sein, da diese zu Entzündungen nach der Therapie führen können. Ihre Augen werden zum Schutz abgedeckt und ein Kontaktgel aufgetragen.
Dann erfolgt die eigentliche IPL-Lichttherapie. Mit einem speziell für die Augenbehandlung entwickelten Handstück werden Lichtimpulse an die Haut abgegeben.  

Durch die Verwendung eines kühlenden Kontaktgels werden oberflächliche Verbrennungen für den Patienten vermieden und die IPL-Lichttherapie ist insgesamt sehr viel angenehmer.
Nach der Lichtbehandlung sind die Haut und die Lidranddrüsen auf ca. 40°C erwärmt: Durch die Tiefenwärme verflüssigt sich der Inhalt der Lidranddrüsen. Im Anschluss werden die Drüsen dann durch leichtes Ausdrücken entleert.

Durch diese Behandlung – auch Meibom-Expression genannt – werden die Lidranddrüsen angeregt, neues, frisches Sekret zu bilden. Und die vorher verstopfen Drüsenausführungsgänge werden wieder frei und durchgängig.

Die Funktion der Lidranddrüsen verschlechtert sich manchmal über Monate oder sogar Jahre. In solchen Fällen ist eine einzige Sitzung meist nicht ausreichend, um die Drüsen wieder nachhaltig zum Leben zu erwecken. Deshalb ist es wichtig, die Behandlung nach ca. 4 Wochen zu wiederholen.

• Verwenden Sie regelmäßig die Augentropfen, Augensprays oder Augensalben, die Ihnen verordnet worden sind.

• Tragen Sie bitte 48 std. nach der IPL-Therapie kein stark haftendes Make-Up auf die Haut auf. Cremes und Produkte, die sich leicht entfernen lassen, sind jedoch erlaubt und wünschenswert.

• Tragen Sie 48 std. nach der IPL-Therapie eine große Sonnenbrille, die die Augen und die Haut bis zum Jochbein vor der Sonne schützt.

• Verwenden Sie am besten eine Sonnenschutzcreme in den 2 Wochen nach der Behandlung.

• Vermeiden Sie 2 Wochen lang nach jeder Behandlung Sonnenbäder oder Solariumbesuche. Diese können zu einer kosmetisch störenden Dunkelfärbung des Behandlungsareals führen.

• Vermeiden Sie starkes Reiben an der Haut.