Jedes Operationszentrum definiert die eigenen Qualitätskriterien, die natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Kosten und die Lieferzeiten der Linsen haben.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Lieferzeiten nur bei Linsen mit Hornhautverkrümmung. Linsen ohne Hornhautverkrümmung (sphärische ICL) sind stets beim Hersteller lagernd und für alle Zentren binnen weniger Wochen verfügbar.
Bei den torischen Linsen (also Linsen mit einer Korrektur der Hornhautverkrümmung) ist es unerlässlich, dass diese exakt den Werten der Patienten/-innen entsprechen. Idealerweise sind sie für jede/-n individuell angefertigt worden. Ein Anbieter kann aber die Lieferzeiten deutlich verkürzen, indem Kompromisse in Kauf genommen werden. Man greift dann auf torische Rücklauflinsen im Linsenlager des Herstellers zurück, die ungefähr (!) den Stärken des/der Patienten/-in entsprechen.
Oft ist es so, dass zwar die Stärken passen, aber die Achse der Linse nicht der entspricht, die benötigt wird. Dann wird es "passend gemacht": Sprich, man dreht die implantierte Linse im Auge solange, bis die gewünschte Achse erreicht wird. Man spricht hierbei von der sog. "Flip-Axis-Methode". Dieses Manöver hat aber ein gewisses Risiko: Die ICL ist für eine horizontale Implantation konzipiert, zugelassen und empfohlen. Dreht man die ICL nun auf eine vertikale Lage, dann passt i.d.R. die Größe nicht mehr perfekt. Dies kann dann zu einem "Oversizing" mit Druckproblemen, Blendempfindlichkeit oder einem "Undersizing" mit Verrutschen der Linse führen.
Eine andere Herangehensweise ist, auf eine ältere Version der ICL oder auf Kopien von billigeren Herstellern zurückzugreifen. Diese haben i.d.R. kleinere optische Zonen (Risiko für mehr Streulicht-Wahrnehmung) und/oder sind aus rein künstlichen Materialien ohne Kollagenanteil.
In beiden Fällen sind die Kosten für den Anbieter günstiger und die Lieferzeiten kürzer, sodass der Anbieter die Linsen schneller und vielleicht sogar billiger implantieren kann.
Kurzum: Eine verkürzte Lieferzeit bei torischen Linsen geht sehr oft zu Ungunsten von Sicherheit und Sehqualität.
Wir bei MUNICH EYE verwenden ausschließlich die letzte Generation der STAAR EVO Plus ICL und verwenden nur Linsen, die unseren Vorgaben zur Treffgenauigkeit für die Stärken unserer Patienten und Patientinnen entsprechen. Hierfür nehmen wir die längeren Lieferzeiten für eine individuelle Herstellung der Linsen gerne in Kauf.