Häufige Fragen zu ICL Linsenimplantation

Implantierbare Linsen ICL werden zusätzlich zur eigenen Augelinse eingesetzt. Sie sind aus biologisch kompatiblem Collamer gefertig und harmonieren deshalb mit dem natürlichen Auge.

Sie können bei einer dauerhaften Sehkorrektur einen breiten Stärkebereich (auch sehr hohe Kurzsichtigkeit) abdecken und haben eine höhere Abbildungsqualität als bspw. eine Augenlaserbehandlung. 
Weltweit sind bisher über 3.000.000 ICL Linsen eingesetzt worden und 99% würden sich wieder dafür entscheiden und das Verfahren weiterempfehlen.

FAQ ICL Linsen

Wer ist für eine ICL Linsenimplantation geeignet?

Optimale Ergebnisse sind zu erwarten bei

  • Kurzsichtigkeit von -1 bis -18 Dpt
  • Weitsichtigkeit von +1 bis +10 Dpt
  • Hornhautverkrümmung bis 6 Dpt
  • einem Alter ab 25 Jahren bis zum Beginn der Alterssichtigkeit

Was kostet eine ICL OP?

Die gesamten Kosten für eine ICL Linsenoperation an beiden Augen liegen bei etwa 4.700 bis 7.300 €

Im Wesentlichen sind die Behandlungskosten abhängig von Stärke und Linsentyp. Nach Ihrer ärztlichen Voruntersuchung, bei der auch die individuellen Linsen gewählt werden, bekommen Sie von uns für Ihre Behandlung einen Kostenvoranschlag nach GOÄ.

Die Dauerkorrektur von Fehlsichtigkeiten wird als Selbstzahlerleistung nach GOÄ abgerechnet. Mehr zu Erstattung und Abrechnung erfahren Sie unter: Kosten ICL Linsenimplantation

Was sind die Vorteile einer ICL Linsenimplantation?

Weltweit gibt es bereits über 3.000.000 glückliche ICL-Träger. Die Entscheidung für dieses Korrekturverfahren basiert oft auf folgenden Vorteilen:

  • Sehr gute Eignung auch bei höheren Sehstärken
  • Keine Gewebeentfernung notwendig
  • Reversibilität des Verfahrens, d.h. die ICL kann jederzeit ausgetauscht werden
  • Sehr gut geeignet bei trockenen Augen
  • Hohe Biokompatibilität des Materials. Die ICL wird nicht als Fremdkörper empfunden
  • Geeignet auch bei dünner Hornhaut
  • Weniger störende Lichteffekte als z.B. bei Lasik und größere optische Zone.
  • Zusätzlicher UV-Schutz

Werden beide Augen an einem Tag operiert?

Ja. Beide ICL Implantate werden während eines Eingriffs im Dämmerschlaf eingesetzt.

Wie ist der Ablauf einer ICL Implantation?

Die eigentliche Implantation von ICL Linsen dauert nur etwa 5-10 Minuten pro Auge.
Doch vorher sind folgende Schritte wichtig:

  • Erstberatung: hier wird festgestellt, ob eine Eignung für eine ICL Implantation besteht
  • Voruntersuchung: es werden alle Details zur OP besprochen und die Augen eingehend untersucht, vermessen und die Wahl der optimalen Linsen getroffen
  • Hausarztuntersuchung: der Eingriff erfolgt ambulant und findet in einem leichten Dämmerschlaf statt. Deshalb ist eine Freigabe durch den Hausarzt nötig
  • OP-Tag: insgesamt sind Sie ca. 2 Stunden in unserem OP-Zentrum in Riem. Erst erfolgt die Vorbereitung durch die Anästhesie, dann der eigentliche Eingriff. Durch einen kleinen Zugang in der Hornhaut wird die flexible ICL implantiert und hinter der Iris platziert. Die Augen erhalten einen durchsichtigen Verband und nach der postoperativen Überwachung und einer kleinen Stärkung können Sie wieder nach Hause gebracht werden
  • erste Kontrolluntersuchung am Tag nach der OP: die Sehschärfe wird überprüft und die weitere Nachsorge besprochen

Was mache ich, wenn sich meine Sehstärke verändert?

Voraussetzung für eine ICL Linsenimplantation ist eine stabile Sehstärke. Dies ist in der Regel ab einem Alter von ca. 25 Jahren der Fall.
Hat sich die Sehstärke in den letzten 12 Monaten nicht bzw. weniger als 1 Dpt verändert ist eine ICL OP durchführbar.
Nach einer ICL Linsenimplantation ist eine Sehstärkenschwankung äußerst selten. Diese tritt nämlich eher bei Trägern weicher Kontaktlinsen durch die dauerhafte Belastung der Hornhaut auf. Sollte sich die Stärke dennoch ändern, lässt sich die ICL immer austauschen.

Wie lange hält das Ergebnis einer ICL?

Die Korrektur für die Fernsicht hat nach der Implantation eine lebenslange Wirkung.
Die Entwicklung der Alterssichtigkeit und des Grauen Star bleiben jedoch davon unberührt. ICL Linsen können bei einer fortschreitenden Entwicklung der Alterssichtigkeit und des Grauen Star problemlos entfernt und ein Linsenaustausch geplant werden.

Wie lange bin ich nach einer ICL Linsenimplantation krank geschrieben?

Wir empfehlen, sich bei einer Linsenimplantation eine Woche Urlaub zu nehmen. Eine Krankschreibung ist bei guter Sehschärfenerholung in der Regel nicht erforderlich.

Was muss ich nach einer ICL Implantation beachten?

  • Vorsichtiges Gesicht waschen ist am Tag nach der OP möglich, Duschen und Haare waschen ab dem 2. Tag. Beachten Sie dabei, dass Sie kein Shampoo oder Duschgel ins Auge bekommen und spülen Sie ggf. die Augen mit Ihren Augentropfen aus.
  • Bereits 3 Tage nach der Implantation können Sie Ihre Augen wieder schminkenWichtig ist dabei, die Hornhaut nicht zu berühren. Wir empfehlen, nach der  ICL OP keine angebrochenen Kosmetika, sondern nur frische Packungen zu verwenden.

Wann kann ich nach einer ICL Linsenimplantation wieder Auto fahren / Sport treiben oder am Bildschirm arbeiten?

  • Am Tag der OP sollen Sie Ihre Augen schonen und am besten geschlossen halten.
  • Lesen und am Bildschirm arbeiten können Sie gerne ab dem 2. Tag nach der Behandlung, wenn Sie regelmäßig Ihre Befeuchtungstropfen verwenden.
  • Bei der Nachuntersuchung erfahren Sie von uns, wann Sie wieder Auto fahren dürfen. Die Sehschärfe muss hier bei über 80 % liegen.
  • Schwimmen, Joggen und leichte Sportarten sind bereits ab der 2. Woche nach der Operation erlaubt. Zum Schwimmen empfehlen wir den Einsatz einer Schwimmbrille. Tauchen und Segelfliegen ist ebenfalls wieder ab der 2. Woche möglich.
  • Mit schwerer körperlicher Belastung (z.B. Krafttraining) sollten Sie bis zur 4. Woche nach der Operation warten. Bei Outdoor-Sportarten sollten Sie Ihre Augen vor äußeren Einflüssen wie Wind, Regen oder Ballschlag mit einer Schutzbrille / Sonnenbrille schützen.

Ab wann ist Sex nach einer Augenoperation wieder möglich?

Grundsätzlich belastet die sexuelle Aktivität an sich die Augen nicht. Es geht mehr um Infektionsrisiken und Verletzungsrisiken:

Nach einer unkomplizierten Augenoperation an den Linsen (Grauer Star / Linsenaustausch zur Sehkorrektur oder ICL Implantation) ist das Auge vor einer mechanischen Beanspruchung (Reiben, Druck auf das Auge, Keim belastete Umgebung, Staub, u.ä.) zu schützen, um das Risiko für Infektionen zu reduzieren. Sofern dies gewährleistet ist, spricht auch nichts gegen Geschlechtsverkehr -  in moderatem Umfang - nach einer Augenoperation. Extreme Praktiken sollten bis zum Ende der Heilungsphase besser nicht erfolgen. Bei normaler Heilung ist eine Woche nach der Operation das Auge diesbezüglich i.d.R. als normal zu betrachten. Hinweise zur besonderen Schonung aufgrund individueller Besonderheiten erfolgen ggf. durch Ihren Augenarzt oder Ihre Augenärztin nach der Augenoperation. 

Welche Auswirkungen hat eine Schwangerschaft auf eine ICL Linsenimplantation?

Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist eine ICL Implantation kontraindiziert. Egal um welche elektive Augenoperation es sich handelt – in so einem Fall ist immer davon abzuraten. 
Eine OP Voruntersuchung kann erst 3 Monate nach einer Entbindung stattfinden, wichtig ist auch, dass zu diesem Zeitpunkt bereits abgestillt wurde. 
Eine vorhergehende ICL Implantation hat jedoch keinen Einfluss auf eine spätere Schwangerschaft. 

Wie stark spüre ich die ICL Linse im Auge? Kann man die Linse sehen?

Die ICL sind aus biokompatiblem Material gefertigt und werden somit nicht als Fremdkörper empfunden. Anfangs können Sie ihre Linsen gelegentlich etwas stärker wahrnehmen, wenn Lichtphänomene auftreten, z.B. sog. Halos (Lichtringe). Diese verschwinden aber nach einiger Zeit, wenn Sie sich an das neue Sehen gewöhnt haben.
Von außen ist die ICL Linse nicht sichtbar, weil sie hinter der Iris (Regenbogenhaut) platziert und somit ’versteckt‘ wird.

Welchen Einfluss hat eine ICL Implantation auf Alterssichtigkeit und Grauer Star oder andere Operationen am Auge?

Keine. Bei einer Alterssichtigkeit kann eine Lesebrille getragen werden oder eine operative Korrektur der Alterssichtigkeit erfolgen. Die ICL "verbaut" keine weiteren Möglichkeiten und hat keinen Einfluss darauf. Laserverfahren dagegen verändern nachhaltig die Hornhaut und können spätere Korrekturen erschweren oder unmöglich machen.
Bei einem Grauen Star (Trübung der natürlichen Linsen durch Alter oder organische Veränderungen) kann die ICL jederzeit entfernt werden. Die Korrektur erfolgt dann durch die neue Linse, die anstelle der natürlichen Linse implantiert wird.

Ich hatte bereits eine Iritis/eine Uveitis. Kann bei mir trotzdem eine ICL implantiert werden?

Eine Uveitis oder Iritis ist keine Kontraindikation für die Implantation von ICL Linsen. Allerdings sollte die letzte Episode einer Uveitis/Iritis länger als 3 Monate zurückliegen.

Da es sich bei einer Iritis/Uveitis um eine Form einer chronisch wiederkehrenden Autoimmunreaktion handelt, kann sie natürlich auch nach einer ICL Implantation wieder auftreten.
Wir sind - wie auch einige anderen Experten - der Meinung, dass die ICL hier eine schützende Wirkung mitbringt:
Bei einer Iritis klebt die Iris oft an der Oberfläche der natürliche Linse (sog. Iris-Synerchierung). Diese Synerchierungen führen zu Deformierungen und Entrundungen der Pupille und zu Einschränkungen der Irisfunktion. Da aber die ICL zwischen der Iris und der natürlichen Linse liegt und durch die spezielle Beschichtung keine Verklebungen mit der Iris oder Linse zulässt, wirkt sie wie ein „Verklebungsschutz“.
Es gab daher immer wieder Behandlungsansätze, die ICL als "reinen Verklebungschutz" bei Iritis einzusetzen, wenn Verklebungen zu einem dominanten und immer wiederkehrenden Problem werden.

Rechtlicher Hinweis: Die EVO VISIAN ICL ist für diese rein protektive Verwendung bei Iritis nicht gesondert zugelassen. Die CE-Zulassung gilt rechtlich und vorrangig für die Sehfehlerkorrektur (mit/ohne Uveitis-Vorgeschichte).

Warum ist die ICL auf -18 Dpt begrenzt?

Die Begrenzung der ICL-Linsenstärke (bei EVO ICL Linsen von STAAR Surgical) auf -18 Dpt hat sicherheitstechnische und optische Gründe:
Je höher die Linsenstärke bei Minus-Linsen (>18 Dpt) ist, desto höher bzw. dicker wird auch die Außenkante der Linse. Diese kann eine Reibung/Reizung an der Rückseite der Iris erzeugen. Bei Linsen bis -18 Dpt besteht diese Gefahr nicht.
Des Weiteren wird die sog. effektive optische Zone der Linse ab -18 Dpt so klein, dass die Lichtstreuung ein störendes Ausmaß annehmen kann.
STAAR Surgical geht als Premiumhersteller und "Erfinder" der ICL diese Risiken nicht ein. 

Entspricht die ICL Stärke meiner Brillenstärke?

Nein, mit -18 Dpt Obergrenze ist stets die Stärke der ICL gemeint. Sie entspricht nicht 1:1 der Sehstärke eines Brillenglases oder der Stärke von Kontaklinsen. Die Umrechnung der Stärke von Brillenglas zu ICL hängt von weiteren anatomischen Größen ab und kann um ca. 1-2 Dpt schwanken.
z.B.: -18 Dpt bei einer ICL entsprechen in etwa -16 Dpt bei einer Brillenkorrektur.

Was passiert, wenn die gewählte ICL für mein Auge zu klein oder zu groß ausfällt?

Für die richtige Länge der ICL werden die Augen vor der OP detailliert vermessen, auch der Hornhautdurchmesser, (white-to-white) der für die ICL-Größe wichtig ist. Beim Einsetzen wird die ICL dann in den sog. Sulcus platziert. Das ist eine natürliche Furche hinter der Iris, die bei jedem Menschen vorhanden ist. In einzelnen Fällen können hier aber Anomalien vorkommen und die Sulcustiefe variieren. In so einem Fall wäre die Linse nach Nomogramm zu groß oder zu klein. Ein Austausch der Linse ist dadurch aber nicht zwingend erforderlich.
Sollte jedoch aufgrund der Größe das optische Ergebnis nicht erreicht werden (weil z.B. die Linse zu klein ist und sich dreht) oder die Iris-Beweglichkeit (bei einer zu großen Linse) gestört sein, würde mann die Linsengröße entsprechend anpassen, sprich die ICL gegen eine längere oder kürzere Größe austauschen. Die Kosten für eine Austausch sind durch den Kulanzrahmen des Herstellers abgedeckt und stellen kein finanzielles Risiko dar.

 Welche ICL Linsen (Typ und Hersteller) verwenden Sie?

Als Referenzzentrum für STAAR EVO ICL Linsen, werden bei MUNICH EYE nahezu ausschließlich Staar ICL Linsen der letzten Generation (EVO PLUS) mit der größten im Markt verfügbaren optischen Zone implantiert. Nur dort, wo eine Versorgung mit diesem Linsentyp technisch nicht möglich ist, greifen wir auf Linsen anderer Linsenhersteller zurück.

Warum unterscheiden sich die Lieferzeiten für STAAR EVO ICL Linsen bei den verschiedenen Anbietern/Kliniken?

Jedes Operationszentrum definiert die eigenen Qualitätskriterien, die natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Kosten und die Lieferzeiten der Linsen haben.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Lieferzeiten nur bei Linsen mit Hornhautverkrümmung. Linsen ohne Hornhautverkrümmung (sphärische ICL) sind stets beim Hersteller lagernd und für alle Zentren binnen weniger Wochen verfügbar.

Bei den torischen Linsen (also Linsen mit einer Korrektur der Hornhautverkrümmung) ist es unerlässlich, dass diese exakt den Werten der Patienten/-innen entsprechen. Idealerweise sind sie für jede/-n individuell angefertigt worden. Ein Anbieter kann aber die Lieferzeiten deutlich verkürzen, indem Kompromisse in Kauf genommen werden. Man greift dann auf torische Rücklauflinsen im Linsenlager des Herstellers zurück, die ungefähr (!) den Stärken des/der Patienten/-in entsprechen. 

Oft ist es so, dass zwar die Stärken passen, aber die Achse der Linse nicht der entspricht, die benötigt wird. Dann wird es "passend gemacht": Sprich, man dreht die implantierte Linse im Auge solange, bis die gewünschte Achse erreicht wird. Man spricht hierbei von der sog. "Flip-Axis-Methode". Dieses Manöver hat aber ein gewisses Risiko: Die ICL ist für eine horizontale Implantation konzipiert, zugelassen und empfohlen. Dreht man die ICL nun auf eine vertikale Lage, dann passt i.d.R. die Größe nicht mehr perfekt. Dies kann dann zu einem "Oversizing" mit Druckproblemen, Blendempfindlichkeit oder einem "Undersizing" mit Verrutschen der Linse führen.

Eine andere Herangehensweise ist, auf eine ältere Version der ICL oder auf Kopien von billigeren Herstellern zurückzugreifen. Diese haben i.d.R. kleinere optische Zonen (Risiko für mehr Streulicht-Wahrnehmung) und/oder sind aus rein künstlichen Materialien ohne Kollagenanteil.

In beiden Fällen sind die Kosten für den Anbieter günstiger und die Lieferzeiten kürzer, sodass der Anbieter die Linsen schneller und vielleicht sogar billiger implantieren kann.

Kurzum: Eine verkürzte Lieferzeit bei torischen Linsen geht sehr oft zu Ungunsten von Sicherheit und Sehqualität.

Wir bei MUNICH EYE verwenden ausschließlich die letzte Generation der STAAR EVO Plus ICL und verwenden nur Linsen, die unseren Vorgaben zur Treffgenauigkeit für die Stärken unserer Patienten und Patientinnen entsprechen. Hierfür nehmen wir die längeren Lieferzeiten für eine individuelle Herstellung der Linsen gerne in Kauf.

Wie hoch ist das Risiko für Halos nach einer ICL Implantation? Wovon hängt es ab?

Halos sind ein klassisches Phänomen nach einer Laserbehandlung der Hornhaut. Da sich die Hornhaut vor der Pupille befindet, hat sie die größte Auswirkung auf Lichtstreuungs-Phänomene wie Halos, Strahlenkränze oder Schlagschatten (Goasty Dublicates).
Die ICL sitzt in der Hinterkammer des Auges, also hinter der Pupille. Daher sind Halos nach ICL sehr selten.

Allerdings gibt es auch bei ICLs Lichtstreuungs-Effekte, die sich in verschiedenen Mustern zeigen können. Diese sind i.d.R. in den ersten 8 Wochen etwas prominenter und wahrnehmbarer. Mit der Zeit werden sie immer weniger.

Strahlenkränze geben meist Menschen an, die über eine geringe Endothelzelldichte der Hornhaut verfügen. Häufig haben sie mehr als 10 Jahre regelmäßig weiche Kontaktlinsen getragen.
Aus Erfahrung wissen wir, dass 1 Jahr weiche Kontaktlinsen zu ca. 2 Jahren Hornhaut-Alterung führen kann. Daher findet man bei langjährigen Kontaktlinsenträgern/-innen häufig eine Endothelzelldichte unter 2.500 (Normal 3.200-2.700 Zellen/qmm). Je vorbelasteter die Hornhaut, je geringer die Zelldichte und dadurch unregelmäßiger die Struktur, desto mehr streut die Hornhaut Licht.

Das Auge kann sich aber an diese allmähliche "Frühalterung der Hornhaut" durch die Belastung der Kontaktlinsen anpassen. Deshalb nehmen viele gar nicht bewusst wahr, dass sie blendempfindlicher geworden sind oder nachts schlechter sehen und z.B. Schwierigkeiten bei der nächtlichen Autofahrt im Regen haben. Ändert man aber etwas im optischen System - z.B. mit der Implantation einer ICL - dann verändert sich der Strahlengang des Lichteinfalls ins Auge und die "Verarbeitungsfilter", die das Auge und das Gehirn vorher "gebaut" hatten, können nicht mehr greifen. Eine neue Adaptatation muss dann die alte ablösen. Dies benötigt einige Wochen Zeit.

Folgende Faktoren haben einen günstigen Einfluss und führen i.d.R. zu einer unproblematischen Adaptation und zu einer schnellen guten Sicht:

- Alter > 26 Jahre
- die Adaptation erfolgt häufig schneller bei Frauen als bei Männern
- "Ignorieren" der neuen Lichtstreuungs-Phänome beschleunigt die Verarbeitung
- kleine Pupillen (kleiner als 6,5 mm im Dunkeln)
- Zelldichte der Hornhaut > 2.500 Zellen/qmm